Via Slawonien und Baranja
Via Slawonien und Baranja

Flächemäβig der neuntkleinste Staat der Europäischen Union umfasst Kroatien, dank seiner spezifischen Lage, Teile von sogar drei groβen kultur-geografischen Einheiten Europas. Und während alle seine wunderbare mediterrane Küste kennen, empfangen Sie im Nordosten Kroatiens Slawonien und Baranja. Die gröβte Region Kroatiens ist gleichzeitig sein gröβtes Geheimnis, wie vor einigen Jahren das deutsche Blatt Münchner Merkur bemerkte. Im Süden des Pannonischen Meeres liegend, mit einem Hauch des Balkans in der Luft, ist dieses Gebiet von reichhaltigem Kulturerbe, anschaulichen Bräuchen, beeindruckenden Landschaften durchwirkt, mit zwischen Gestern und Heute schlummeden Dörfern und Städtchen.
Wiege des guten Geschmacks
Auf dieser Liste ist der Eno-gastronomische Reichtum bestimmt das last but not least. Eigentlich kann man die Reize von Slawonien und Baranja, sowie deren Herzen – der Osječko-baranjska Gespanschaft, vieleicht am besten durch eine Geschichte über die sonnengebadeten Weinbergen und üppige Tafel vorstellen. Bewährte Reisende und jene, die es noch werden sollen, stehen staunend vor verblüffenden Tatsachen: hier befinden sich, z.B., einige der ältesten Weinkeller Europas. Einer von ihnen ist im Herzen Baranjas, einer multiethnischen Provinz zwischen Slawonien, der Donau und Ungarn. In der Ortschaft Kneževi Vinogradi, unterhalb der Weinabhängen des 243 Meter hohen Hügels, der von den Baranjaern „Berg“ genannt wird, liegt der gröβte historische Weinkeller in Kroatien. Erbaut wurde er vor über fünfhundert Jahren, ist Zeitgenosse der Renaisance, groβer geographischen, aber auch kulinarischer Entdeckungen.

Eine derartige geschah gerade in Slawonien und Baranja. Während des Eindringens des Osmanischen Reiches im 16 Jahrhundert vereinten sich, nämlich, die europäische, amerikanische und orientalische Küche. Im Rahmen dieser kreativen Zusammenarbeit wurde aus dem Fleisch des schwarzen Schweines und den indianischen Gewürzen (durch Vermittlung der Osmanen aus dem Osten angekommen) der Kulen oder „Kulin“ erschaffen – das bekannteste Wurstprodukt und gastronomisches Symbol von Slawonien und Baranja. Heute unter Schutz als Kulturgut und Lebensmittel mit geschützer geografischen Abstammung der Europäischen Union hat Kulen alle Voraussetzungen, ein international bekanntes allgemeines Gastro-Substantiv zu werden.


Doch der Horizont der slawonisch-baranjaer Tafel ist viel breiter als die Köstlichkeit, welche sie symbolisiert. Die Reihe der Fleisch- und Fischspezialitäten, gefolgt von Süssigkeiten, welche von deutschen Ansiedlerinnen vor zweihunert Jahren nach Pannonien gebracht wurden, scheint kein Ende zu nehmen. Dieser Unendlichkeit kann nur ein Blick von dem östlichsten Punkt der Osječko-baranjska Gespanschaft – der Flusshalbinsel neben Erdut, erhoben über der mächtigen Donau und der unübersehbaren Weite der benachbarten Vojvodina, parieren. Wenn wir Ihnen zuflüstern, dass dieser Ort auch das Heim des gröβten Weinberges in Kroatien, eines der gröβten Weinfässer der Welt und eines wunderschönen Weinkomplexes, zweieinhalb Autostunden von Zagreb entfernt ist, wird das wahrscheinlich nicht als ein zu groβes Hindernis erscheinen.

Das Beste vom slow - Tourismus
Übrigens ist die Zeit in Slawonien und Baranja eine relative Kategorie. Vor langer Zeit hat ein slawonischer Bruder Lustig, das Morgengrauen neben unumgänglichen Tamburizzas und Schnapsgläschen willkommen heiβend, gesagt, das Leben sei zu kurz, um in Eile zu sein. Natürlich heiβt dieser Spruch nicht, dass Slawonien und Baranja ein Ort der unendlichen Unterhaltung sind (es geht ja doch um Regionen, deren fruchtbare Felder Kroatien ernähren). Er symbolisiert einfach die Philosophie, in welcher die, ihn ausmachende, Menschen nicht nur ein Tropfen in der Vergänglichkeit des Lebens sind, sondern eine einzigartige Erfahrung, der man sich mit allen Sinnen widmen soll. In der heutigen Zeit wandelt sich dieser von Generationen gepflegte Schatz zu einer grundliegenden Eigenschaft des touristischen Angebotes von Slawonien und Baranja um – in eine unendliche und ungeheuchelte Gastfreundschaft sowie eine Hingabe dem Gaste. Sie werden diese fühlen, ungeachtet dessen, welche Urlabsform Sie in Slawonien und Baranja wählen. Während Sie durch die Straβen von Osijek spazieren, der einst gröβten Stadt in Kroatien und heute die regionale Metropole, die auf eigentümliche Weise die Tradition und das städtisches lifestyle, volkstümliches Schaffen und high-tech, multikulturelles Erbe und nationale Symbole verbindet. Während Sie in Đakovo, dem Mittelpunkt noch einer slawonischen Weinschule, die edlen Lipizaner in dem ein halbes Millenium alten Gestüt betrachten oder die berühmte Kathedrale, eine der schönsten Kirchen des kontinentalen Kroatiens, bewundern.


Zum Schluss werden Sie die Magie der Gastfreundlichkeit sogar dann fühlen während Sie allein, von Stille umgeben, durch den mythischen Kopački rit, den ältesten kroatischen Naturpark und einem der letzten unberührten Sumpfgebieten Europas, wandern oder mit dem Schiff fahren. Hier, in der nassen Umarmung der Donau und der Drau, wo jeder Besuch in Slawonien und Baranja beginnt oder endet, schlieβt sich auch der Kreis des Hedonismus mit Bedeutung und der unwiederholbaren Reiseerfahrung, welche nur das gröβte kroatische Geheimnis bieten kann.

Kopački rit