Die Pracht des Lebens in den Schlössern von Slawonien und Baranja Veröffentlicht 29/06/2022

Die Pracht des Lebens in den Schlössern von Slawonien und Baranja

Erkunden Sie die zahlreichen versteckten Ecken von Slawonien und Baranja, die mit Geschichten von charmanten Adligen, Festungsbauern, großen Eroberern und Hofdamen locken.

Obwohl Osijek deren Herz ist, sind Slawonien und Baranja viel mehr. Geschichten über charmante Adlige, Festungsbauer, große Eroberer und Hofdamen sind der Ausgangspunkt zum Erforschen der vielen versteckten Ecken dieser Region. Stecken Sie also eine Karte in Ihre Reisetasche (oder laden Sie einfach den Akku Ihres Smartphones auf) und los geht's!

Ab Anfang des 18. Jahrhunderts teilten die österreichischen Herrscher die fruchtbaren slawonischen Weiten verschiedenen Adelsgeschlechtern zu. Eine Reihe landreicher Feudalbesitze entstand, mit Sitzen in Landschlösser und Herrenhäuser. Obwohl weit entfernt von Wien, versucht man hier, mit dem Lebensstil im Zentrum der Habsburgermonarchie Schritt zu halten. Die Schlosssalons, Treffpunkte der slawonischen Herrschaft, sind voller Jagdtrophäen und Trophäenwaffen. Andererseits sind die Salons, in denen Damen und Kinder ihre Tage verbringen, mit Notenblättern, Musikinstrumenten und Regalen der Familienbibliotheken gefüllt. Von Donji Miholjac und Valpovo bis Našice und Erdut diskutiert der Landadel über Politik, Wirtschaft und Jagd, aber auch über Kunst, Bildung und Landwirtschaft. In diesem Bereich heben sich einzelne Herrenhäuser hervor. Das von Belje, zum Beispiel, das fast die gesamte Baranja einnimmt und von 1697 1697 bis heute ununterbrochen in Betrieb ist, erwuchs im 18. und 19. Jahrhundert zu einem der damals etragreichsten Güter in ganz Ungarn.

Našice, eine kleine Stadt etwa 50 km westlich von Osijek, ist einer von den mit meisten Kulturdenkmälern versehener Orte in Slawonien. Hier finden wir Spuren mittelalterlicher Kirchen und Klöster, beeindruckende herrschaftliche Schlösser und einen der wenigen englischen Parks auf dem Boden Slawoniens. Aber es ist weit davon entfernt, dass das Erbe von Našice nur Immobilien sind. Seit 40 Jahren ist hier eine Kolonie künstlerischer Keramik tätig, benannt nach Hinko Juhn (1891-1940), einem Bildhauer aus dem nahen Podgorač, der auch als Gründer der modernen kroatischen Keramikkunst bekannt ist. Noch berühmter ist das Gedenken an die erste kroatische Komponistin Dora Pejačević (1885-1923). Ihrer künstlerischen Inspiration schadete die Stimmung des Parks ihres spätbarocken Familienschlosses, umhüllt von Kronen der Mammutbäumen, Ginkgo und wilder Kastanie, wohl nicht. Heute beherbergt das Schloss Pejačević das Heimatmuseum, in dem Sie die lokale ethnologische Sammlung erkunden und mehr über die Geschichte der Region Našice allgemein erfahren können.

Freunde des guten alten Mittelalters, besuchen Sie die Siedlung Martin bei Našice! Hier befindet sich die 800 Jahre alte, einzige erhaltene, Templarkirche in Kroatien.

Während Našice ein Gebiet einnimmt, in dem die Ebene allmählich in die Hügel von Krndija übergeht, ist Donji Miholjac, 30 km nördlich, zu 100 Prozent im Besitz der Tiefebene und der erste Ort an der Drau, der mit großen Flussschiffen erreicht werden kann. Auch hier gibt es einen öffentlich zugänglichen Englischen Garten und ein Schloss, das jüngste in Slawonien. Es wurde 1906 fertiggestellt und wurde angeblich gebaut, weil Graf Mailáth dem Kaiser Franz Joseph bei seinem Besuch in Slawonien 1901 versprach, ihn würde bei seinem nächsten Besuch ein Jagdschloss in Miholjac empfangen. Gesagt – getan! Das Gebäude, das an ein Portal ins Wunderland erinnert, ist voller Trophäen und Souvenirs aus Afrika und Asien und mit luxuriösen dekorativen Tischlerarbeiten, Stuckarbeiten und Zäunen geschmückt Doch, wie das Glück es so wollte, hatten die Mitarbeiter der Stadtverwaltung von Donji Miholjac, welche heute im Schloss ihren Sitz hat, an all dem mehr Freude als Franz Joseph.

Fans von Snacks, sie kommen von einem Besuch in Donji Miholjac nicht umhin, da hier die größte Chipsfabrik Kroatiens zu Hause ist!

Valpovo liegt zwanzig Kilometer südöstlich von Miholjac. Das ist eine der ältesten slawonischen Städte und eine der wenigen mit erhaltenem mittelalterlichen materiellen Erbe. Im 18. und 19. 18. Jahrhundert wurde hier nämlich das barock-klassizistische Schloss der Familie von Prandau im Anschluss an die mittelalterliche Festung errichtet. Die interessante architektonische Kombination von Stilen und Epochen zu Beginn des 19. Jahrhunderts wird ebenfalls von einen großen englischen Park veredelt. Gleichzeitig scheint dieser aus dem bekannten slawonischen Trotz entstanden zu sein. Nachdem ihm am Neujahrstag 1801 eine unvorhergesehene „Bautätigkeit“ widerfuhr – ein Brand im Schloss – beschloss Baron von Prandau, das renovierte Gebäude soll nicht nur schöner, sondern auch „grüner“ werden. Die neu angelegte Parkanlage wird zu einem der kostbarsten Beispiele der Parkarchitektur in Kroatien. Ende des 19. Jahrhunderts ging die gesamte Anlage in den Besitz der Familie Normann über, daher ihr heutiger Name – Schloss Prandau-Normann.

Das valpovoer Schloss ist heute eine der lebendigsten historischen Kulilssen in Slawonien. Hier finden die Festivals GreenRoom, Valpovo Craft Beer Fest, Reunited und Cheese and Wine statt.. Sie werden von Freunden urbaner Musik besucht, dh. von Freunden köstlicher Delikatesseb der kleinen landwirtschaftlich Herstellern besucht.

Die Zwillingsstadt von Valpovo und ihr ewiger Rivale ist das naheliegende Belišće. Im Gegensatz zu seinem älteren Nachbarn ist Belišće ein Kind der Industrialisierung, eine zu Ende des 19. Jahrhunderts planmäβig erbaute Siedlung zum Zwecke einer Verwertung der umliegenden Wälder. Durch die Tätigkeiten der Familie Gutmann entwickelte sich diese kleine Stadt zu einem Industriezentrum, das es bis heute geblieben ist. Doch um Missverständnisse zu vermeiden: Belišće sind nicht nur Fabrikschornsteinen und Dampfmaschinen. Dass sich die Gutmanns hier gut zurechtgefunden haben, sehen Sie selbst, wenn Sie ein Selfie vor dem gleichnamigen repräsentativen Schloss machen. Die Arbeiter lebten eindeutig bescheidener, was man am besten spürt, wenn man die Straße mit sieben erhaltenen Arbeiterhäusern vom Ende des 19. Jahrhunderts besucht. Obwohl ihre offizielle Adresse, wie auch sonst, Vijenac S.H. Gutmann lautet, kann Sie auch als „Pekmez-ulica“ gefunden werden. Denn, es war üblich, dass ihre Bewohner in ihren Höfen Marmelade aus Hollunderbeeren kochten, deren Duft sich unwiderstehlich in der ganzen Stadt verbreitete. Jedino što Belišćance opija više od ove slatke uspomene, jest spomen na njihovog i našeg Matiju Ljubeka, kajakaša i najtrofejnijeg hrvatskog muškog olimpijca.

Aus Belišće auf der rechten gehen wir auf das linke Ufer der Drau. Wir sind in Baranja, einem der attraktivsten Reiseziele das Jagdtourismus in Kroatien. Das wussten sogar die alten Jagdfreunde. So ließ Eugen von Sawoyen (1663-1736), der Heerführer, der im Auftrag der Habsburger Ungarn und Slawonien von den Osmanen zurückeroberte, zu Anfang des 18. Jahrhunderts im zehn Kilometer von Osijek entfernten Dorf Bilje ein Jagdschloss, gleichzeitig auch den Sitz des früher erwähnten beljer Gutsbesitzes, errichten (die Belohnung für Eugen für Kriegsverdienste). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde nordöstlich von Bilje, näher zur Donau, ein weiterer Jagdsitz für Aristokraten gebaut - das Jagdschloss Tikveš. Die Habsburger, die Karađorđevićs und der kommunistische „Monarch“ Josip Broz Tito weilten dort. Wildbretpörkölt, Jägergulaschsuppe oder Rehfleisch nach Baranjaer-Art mit Semmelknödel ließen keinen der Herrscher gleichgültig. Gleiches galt für ihre Gäste. Gerüchten zufolge hat sogar Sophia Loren ihre Diät wegen Baranjas Jagddelikatessen eingestellt.


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