Die Liebe zum Bier Veröffentlicht 08/07/2022

Die Liebe zum Bier

Obwohl Kriege in der Regel nichts Gutes bringen, brachte der lang anhaltende österreichisch-türkische Krieg, der 1683-1699 auch auf dem Boden von Slawonien und Baranja wütete, durch Logik „Glück im Unglück“, zahlreiche Soldaten aus Mitteleuropa in unsere Region. Nach Kriegsende fielen Slawonien und Baranja unter österreichische Herrschaft, es folgte ein Jahrhundert militärischer Präsenz, aber auch die Einwanderung von Menschen, die aus den Wiegen der europäischen Bierherstellung - Süddeutschland und Tschechien – stammten.

Sie brachten ihre Liebe zum Bier und die Kunst seiner Zubereitung in unsere Region mit. In Osijek, dem Komandositz für ganz Slawonien und Syrmien und damit auch dem Kreuzweg zahlreicher (deutscher) Soldaten, wurde die Brauerei bereits in den 1690-er Jahren in Betrieb gesetzt und damit zur ersten im gesamten heutigen Kroatien. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die Entwicklung des slawonischen Brauwesens weiter beschleunigt und das nahrhafte und entspannende gold-bittere Getränk holte schnell den, bis dahin unbestrittenen Wein ein.

Gute Brautraditionen leben noch heute in einem Krug vom kaltem „Osječko“, aber auch in immer mehr Biersorten von kleinen Crafbier-Brauereien. Unter ihnen heben sich „Black Hat“ aus Đakovo, „Stric“ aus Našice sowie „Mali div“ aus Osijek, „Nova Runda“ mit der Bierstube „Beertija“ und „Beckers“ hervor. Die Letztere ist übrigens eine Craftbier-Brauereien, die ihren Namen einem der deutschen Befehlshabervon Osijek, Anfang des 18. Jahrhunderts verdankt. Und da soll jemand sagen, dass historische Faktographie und verrückte zeitgenössische Projekte nicht zusammenpassen!


BierOsijek